Das Bayerische Viertel
Das Viertel ist geprägt von eleganten Gründerzeit-Bauten und vielfältigen Erinnerungen an die jüdische Vergangenheit...
WeiterlesenEindrucksvolles Gebäude und historische Perle
Die schiere Größe des Rathauses ist beeindruckend. Die graue Fassade ist mit Schmuckelementen verziert, der mittig gesetzte Rathausturm verleiht dem Bau ein majestätisches Aussehen.
Das Gebäude wurde zwischen 1911 und 1914 nach Plänen der Architekten Jürgensen und Bachmann gebaut. Das alte Rathaus am früheren Kaiser-Wilhelm-Platz war für das bevölkerungsreiche Schöneberg zu klein geworden.
Der Rathausturm hatte ursprünglich eine Höhe von 80 Metern, wurde aber im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Anschließend wurde er vereinfacht wiederaufgebaut. Seit 1950 beherbergt er die von amerikanischen Bürgern gestiftete „Freiheitsglocke“. Noch heute läutet sie täglich um 12.00 Uhr mittags für zwei Minuten.
Das Rathaus stand jahrzehntelang im Mittelpunkt des politischen Weltgeschehens. Während der Teilungsjahre waren hier neben dem Bezirksamt Schöneberg auch das Abgeordnetenhaus von West-Berlin und der Berliner Senat untergebracht. Von 1949 bis 1991 war das Rathaus Arbeitsplatz der Regierenden Bürgermeister, u. a. Willy Brandt. Seit 2001 dient es den Bezirksbürgermeistern von Tempelhof-Schöneberg als Sitz. Außerdem beherbergt es die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt.
Der Vorplatz des Rathauses hieß bis 1963 noch Rudolph-Wilde-Platz, benannt nach dem ersten Schöneberger Oberbürgermeister.
Nach der Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy am 22. November 1963 wurde der Platz diesem zu Ehren umbenannt. Kennedy hatte nur wenige Monate zuvor seine berühmte „Ich bin ein Berliner“-Rede auf dem Platz gehalten. Er sprach damals vor 450.000 Menschen. Sein wunderschön geschnitztes Rednerpult steht noch im ersten Stock des Rathauses im John-F.-Kennedy-Saal.