Das Bayerische Viertel
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WeiterlesenDer Sänger verbrachte produktive Jahre in der Schöneberger Hauptstraße 155
Wenige Gehminuten vom Hotel Schöneberg entfernt liegt die Hauptstraße 155. Von 1976 bis 1978 lebte hier Rock- und Pop-Legende David Bowie!
Nachdem der Sänger gleich zu Beginn seiner Berliner Zeit einen kalten Drogenentzug durchgemacht hatte, stellte er sein Album „Low“ fertig. Mit „Heroes“ beschritt er anschließend neue musikalische Wege und erschuf eines seiner erfolgreichsten Werke überhaupt. Zum titelgebenden Song hatte ihn ein Blick aus dem Fenster in den Kreuzberger Hansa Studios inspiriert: Von dort konnte er direkt auf die Mauer schauen, wo er ein Liebespaar beobachtete, das sich – von den Wachposten völlig unbeeindruckt – küsste. Das Lied wurde 2017 von radioeins auf Platz 1 der wichtigsten 100 Berlin-Songs gewählt.
1978 stand David Bowie außerdem gemeinsam mit Marlene Dietrich vor der Kamera: In deren letztem Film „Schöner Gigolo, armer Gigolo“ verkörperte er die männliche Hauptrolle.
Vielen unbekannt ist Bowies Anteil an der Entstehung von „The Idiot“ und „Lust for Life“. Das waren die ersten Soloalben seines Kollegen Iggy Pop. Der war mit ihm gemeinsam nach Berlin gekommen. Eine kurze Zeit lang teilten sich die beiden Rock-Größen sogar die Sieben-Zimmer-Altbauwohnung in der Hauptstraße 155. Als es ständig Streit gab, weil Pop regelmäßig den Kühlschrank plünderte, bezog der „Godfather of Punk“ eine Nachbarwohnung im selben Haus.
Bowie übernahm bei „The Idiot“ die Produktion sowie Begleitgesang, Synthesizer, Keyboard, Piano, Saxophon und Gitarre. Bei „Lust for Life“ Produktion und Piano. Beide Alben wurden ebenfalls 1977 veröffentlicht.
Im Erdgeschoss der Hauptstraße 155 befindet sich heute eine Physiotherapiepraxis. Eine angebrachte Gedenktafel erinnert an Bowies Berliner Zeit. Ein aufgespraytes Bild im Stil des Albumcovers von „Aladdin Sane“ hält die Erinnerung ebenfalls wach. Noch immer werden vor dem Haus Blumen abgelegt.
Nach Bowies Tod am 10. Januar 2016 wurde ein Teil der Hauptstraße für einen Abend in „David-Bowie-Straße“ umbenannt.